Rathenower Torturm
Das älteste erhaltene Stadttor Brandenburgs wurde um 1290 vor der Palisade feldseitig als Torhaus mit Zugbrücke begonnen, um 1310 auch stadtseitig ergänzt. Gegen 1320 waren zwei Obergeschosse mit Wappenblenden an den Außenkanten fertiggestellt. Wohl nach 1355, vielleicht als Strafe wegen der Huldigung des „Falschen Waldemar“, (ein Betrüger, der sich als der verstorbene Markgraf ausgab) wurde das Tor verschlossen, als Verlies rund ausgemauert und darüber eine gewölbte Geschützkammer eingebaut. Der Verkehr führt seither neben dem Turm vorbei. Bis um 1380 setzte man zwei weitere, beiderseits mit Wappenfries verzierte Geschosse auf, über denen ein hölzerner Umgang verlief (eine „Hurde“). Der Aborterker zeigt die Lage der Wachstube an.
Vor 1582 erfolgte eine nochmalige innere Verstärkung und der Ersatz des hölzernen Abschlusses durch einen gemauerten Umgang und den Kegel mit bekrönender Adlerfigur. Restaurierung um 1870. 1911 hat man den Turm für den Fußweg durchbrochen. Geschütztreffer 1945 und Sanierung 1996.