Einstige Wallfahrtskirche St. Marien
Ein spätslawisches Triglaw-Heiligtum auf der Kuppe des Marienberges (Harlunger Berges) wurde vor 1166 durch eine erste Marienkirche ersetzt, die sich zum Ziel einer regen Wallfahrt entwickelte. Etwa ab 1220-40 entstand ein aufwändiger, weithin sichtbarer Neubau, ein Hauptwerk der Spätromanik in der Mark. Der aus Backstein errichtete Zentralbau über kreuzförmigem Grundriss mit Apsiden an den Kreuzenden und vier Türmen in den Kreuzwinkeln war außen mit Lisenen, Rundvorlagen und Rundbogenfriesen gegliedert. Der in allen Teilen gewölbte Innenraum besaß umlaufende Emporen. Eine später angebaute westliche Eingangshalle war mit seitlichen Apsiden und mächtigen Strebepfeilern ausgestattet. Sie barg eine dem hl. Leonhard geweihte Krypta. Die Kirche auf dem Marienberg wurde 1435 mit einem Prämonstratenserstift verbunden, die Leonhardskapelle 1443 dem Schwanenorden gewidmet. Die seit der Reformation verfallende Kirche wurde auf königlichen Befehl, Protesten von Domkapitel und Magistrat zum Trotz, 1722 abgebrochen. Ihre Fundamente fielen 1970 größtenteils dem Neubau eines Wasserspeichers zum Opfer.