Ehem. Franziskanerkirche St. Johannis
Nach 1237 ließen sich die Franziskaner am Rande der Altstadt nieder. Sie errichteten um 1250-70 eine langgestreckte, flachgedeckte Saalkirche aus Backstein mit schlanken Fensterschlitzen, die in beiden Langhausmauern erhalten ist. Um 1310-30 wurden die Schlitze mit Strebepfeilern zugesetzt und die Mauern auf fast doppelte Höhe gebracht. Die Rosette über dem Nordportal, die Fenstermaßwerke und der Weinlaubfries gehören zu den schönsten ihrer Art in der Backsteingotik. Der 1411-20 erbaute Laternenchor folgt dem Vorbild der Berliner Klosterkirche. Unterfenster erlaubten allseitigen Einblick. Im 14./15. Jh. wurden Sakristei, Kapellen und Bibliothek im Norden angefügt, im Süden 146069 der Glockenturm. An die Kirche grenzte südlich eine zweihöfige Klosteranlage, die zugleich die südliche Ecke der Stadtbefestigung bildete. Sie wurde 1865 abgebrochen. Auf Morast gegründet, verlor die Kirche früh ihre Gewölbe. Restauriert als Kirche der Réfugiés 1787 und 1850, wurde bei einem Bombentreffer 1945 die Westwand zerstört. Dach und Gewölbe stürzten 1986 ein. 1992 notgesichert, folgte 2007/08 die Stabilisierung der Ruine.