Altstädtisches Rathaus
Um 1270/90 wurde auf dem Markt eine Halle als Holzbau über einem gemauertem Keller errichtet. An diese wurde um 1450 der erhaltene nördliche Anbau angefügt, der zweigeschossig gewölbt und mit Kreis- und Wappenblenden verziert war.
Um 1468 entstand das jetzige Rathaus über dem älteren Keller. Im Erdgeschoss lag eine dreischiffige Kaufhalle, darüber der in mehrere Zonen gegliederte Ratssaal. Der zum Markt gerichtete Turm symbolisierte mit Gefängnis, Gerichtslaube, Archiv, Waffenkammer, Uhr und Glocke die Ratsherrschaft. Der keramische Maßwerkschmuck ist das Hauptwerk eines unbekannten Brandenburger Baumeisters, der auch in Ziesar und Tangermünde wirkte. Auch das spätgotische Dachwerk ist größtenteils erhalten.
Das nach Vereinigung mit der Neustadt 1715 leerstehende Gebäude wurde 1753 zur Barchentmanufaktur umgebaut, 1819 als Gericht, nach 1863 durch das Militär genutzt und 1911/12 als städtisches Festhaus tiefgreifend restauriert. Seit seiner Sanierung 2006/07 dient der Bau wieder als städtischer Veranstaltungsort und Gaststätte.