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Die Entstehung des Marienbergs

Marienberg mit Friedenswarte in Brandenburg an der Havel © Boettcher
Wussten Sie, dass der Marienberg auf „riesenhafte" Art und Weise entstanden sein soll?

Vor Tausenden von Jahren herrschte hier in den Brandenburger Gegenden das Geschlecht der Riesen. Eines Tages kam es dazu, dass die Tochter eines Riesenpaares im märkischen Sand spielte und ihre große Schürze reichlich mit selbigem füllte.

Plötzlich aber und ganz unbemerkt von dem Riesenmädchen erschien der leibhaftige Teufel. Er baute sich vor ihr auf, so dass sich die Tochter des Riesengeschlechts gewaltig erschrak. Sofort begann sie weg zu laufen, sie rannte und rannte, bis sie auf einmal über eine Wurzel stolperte. Daraufhin entlud sich der gesamte Schürzeninhalt an der Stelle, wo das Mädchen gefallen war, und ein Sandberg türmte sich auf.

Der Teufel erschrak aus diesem Grund so sehr, dass er stehen blieb und das Mädchen in diesem Moment entkommen konnte. Niemals mehr wurde das Riesenmädchen seit dem gesehen. Der Berg aber steht noch heute und wurde von unseren Vorfahren „Harlunger Berg" getauft...

Im Jahre 1161 erhielt der Berg auf seiner höchsten Erhebung eine Wallfahrtskirche, wodurch der bis heute gültige Name „Marienberg" entstand.  69 Meter misst der Marienberg in der Höhe, etwa 900 Meter sind es von Ost nach West und 600 Meter muss man zurück legen, um in der Nord-Süd-Richtung den höchsten Punkt der Stadt Brandenburg an der Havel zu überqueren.

Die Ruine der Marienkirche wurde 1722 abgerissen, so dass der Berg zunächst seine Attraktivität verlor. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts jedoch wurden die Berghänge für den Weinanbau und später auch für Getreide, Kartoffeln und Obst genutzt. Anschließend befand sich für 20 Jahre (1832 bis 1852) die Station Nr. 7 der optisch-mechanischen Telegrafenlinie Berlin-Koblenz auf dem Marienberg.

Die erstmalige Bepflanzung bzw. Gestaltung des Parks begann in der Mitte des 19. Jahrhunderts durch Johann Gottfried Bröse. Kurz darauf, im Jahre 1880, wurde ein 30 Meter hohes Kriegerdenkmal der Kurmark Brandenburg eingeweiht, welches aber im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt und in den 1960er Jahren abgerissen wurde. Parallel wurde durch Stiftungsmittel der Familie Robert Leue ein Park angelegt, so wie wir ihn heute kennen, und weiterhin ein Ausflugslokal eröffnet.

Der gärtnerisch hervorragend gestaltete Aufgang vom Rosenhag, der in seiner Geschichte übrigens mehrmals umgestaltet wurde und seine jetzige Form 2006/2007 erhielt, entstand gemeinsam mit der aus märkischen Findlingen gebauten und Otto v. Bismarck gewidmeten Warte. Der Bau der Warte, die 1908 eingeweiht wurde, konnte durch Ernst Paul Lehmann ausgelöst werden.

Die Bismarckwarte kann heute nicht mehr bewundert werden. Sie wurde 1945 zu einem Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus umgewidmet, 1958 in Friedenswarte umbenannt und 1974 wegen angeblicher Baufälligkeit gesprengt. An ihrer Stelle steht nun seit dem selben Jahr die neu errichtete Friedenswarte, die mit 5 verglasten und 5 freien Plattformen als Aussichtspunkt über das gesamte Stadtgebiet und die Umgebung Brandenburgs dient.

Genau wie die Gaststätte Marienberg erfreut sie sich bei den Brandenburgern und ihren Gästen großer Beliebtheit. Um allerdings auf den höchsten Punkt des Marienberges zu gelangen, müssen einige Schrägen und Treppen überwunden werden. Der tolle Ausblick und die schön gestalteten Gartenanlagen sowie die Muschelgrotte entschädigen aber für die Mühen - und wenn man alle 180 Stufen erklommen und die oberste Plattform erreicht hat, sieht man in nördlicher Richtung den Beetzsee...

Der Beetzsee nämlich, und hier kommen wir zurück zu unserer Geschichte über das Riesenmädchen, ist das Loch, das beim Füllen der Riesenschürze vor Tausenden von Jahren entstanden ist. Später wurde es von der Havel mit Wasser gefüllt, so dass heute zahlreiche Freizeitkapitäne und Wassersportler den schönen Beetzsee zum Trainieren und Genießen nutzen können.

(Quellen: Brandenburg an der Havel - Lexikon zur Stadtgeschichte, Geiseler, Heß, Berlin 2008 , Sagen und Geschichten der Stadt Brandenburg, Paselk, Berlin 1998)

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