Archäologie Aktuell
Der Fundplatz Friesack nordwestlich von Berlin ist eine der bedeutendsten steinzeitlichen Fundstellen Europas. Aus Friesack wurden, neben den typischen Steingeräten, mehr als 800 teilweise verzierte Knochen- und Geweihartefakte und mehr als 130 hölzerne Artefakte sowie über 3000 Fragmente von Schnüren, Seilen und Netzen aus Weidenbast geborgen.
Diese Objekte aus fragilen Materialien geben uns einzigartige Einblicke in die Lebenswelt der Menschen in Brandenburg vor 10.000 Jahren. Die Erhaltung solcher Stücke über Tausende von Jahren war nur durch ihre Lagerung im Moor möglich, wo sie im Feuchtboden unter Luftabschluss überdauerten. Fundplätze mit Feuchtbodenerhaltung sind wertvolle archäologische Archive.
Brandenburg ist reich an diesen Natur- und Kulturarchiven – doch ihr Zustand ist gefährdet. Hauptursache ist zunehmende Trockenheit und der damit einhergehende sinkende und saisonal schwankende Grundwasserstand.
Eine Sondierung des Zustands von Friesack wurde 2024 durch das Brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege durchgeführt. Fast die gesamte Fundschicht war bereits zeitweilig trockengefallen und ist langfristig gefährdet. Der Vortrag stellt diesen bedeutenden Fundplatz und das Potenzial der Feuchtbodenerhaltung für die Archäologie vor und diskutiert Möglichkeiten zum Schutz dieser einzigartigen Kulturarchive.
Es referieren die Archäologin Frau Deborah Schulz und der Archäologe Andreas Kotula vom BLDAM.
Foto: BLDAM/ A. Kotula
Kontakt
Tel. 03381- 410 41 12Mail info@landesmuseum-brandenburg.de
Web https://www.landesmuseum-brandenburg.de
Veranstalter
14776 Brandenburg an der Havel
Veranstaltungsort