Archäologie Aktuell
Das 5. und 6. Jahrhundert n.Chr. wird in Brandenburg gemeinhin als „Völkerwanderungszeit“ bezeichnet. Mit diesem Begriff eng verbunden sind Europakarten, versehen mit Pfeilen, Jahreszahlen und Namen. Sie versuchen, Wege von Völkerschaften und Ereignisse nachzuzeichnen, die historischen Schriftquellen entnommen sind: Ein Europa in Bewegung.
Bis vor wenigen Jahren schien der Raum des heutigen Brandenburgs von diesen Bewegungen ausgenommen gewesen zu sein. Die größten Teile der Bevölkerung sollten spätestens im 5. Jahrhundert die Region verlassen haben. Einige wenige Funde deuteten auf die sporadische Anwesenheit kleiner Restgrüppchen bis ins 6. Jahrhundert hin.
Dieses Bild einer Region im Abseits hat sich vor allem durch den Einsatz ehrenamtlicher Bodendenkmalpfleger deutlich geändert. Ihnen ist zu verdanken, dass wir heute über eine eindrucksvolle Palette von Funden des 5. und 6. Jahrhunderts aus dem Brandenburger Ackerboden verfügen. Trotz des hohen Grads der Zerstörung durch jahrhundertelange Beackerung lässt sich oft noch erkennen, dass es sich um Objekte handelt, die bisher nur aus anderen Regionen Deutschlands und Europas bekannt waren bzw. die Ideen von Objekten aus verschiedenen Teilen Europas miteinander verknüpfen. Viele Fragen sind zwar auch weiterhin ungelöst, doch das Bild einer Region im Abseits hat sich inzwischen in das Bild eines Raums der Begegnungen verwandelt.
Foto: BLDAM/Thomas Mattern
Kontakt
Tel. 03381- 410 41 12Mail info@landesmuseum-brandenburg.de
Web https://www.landesmuseum-brandenburg.de
Veranstalter
14776 Brandenburg an der Havel
Veranstaltungsort
