Archäologie Aktuell
Im Jahre 983 gelang es einem Bündnis slawischer Stämme im heutigen Nordostdeutschland, die ostfränkisch-deutsche Vorherrschaft in einem großen Aufstand abzuwerfen. Der sog. Lutizenbund, geschart um sein religiöses Zentrum Rethra, konnte seine Unabhängigkeit bis in das 12. Jahrhundert wahren. Die schriftlichen Nachrichten über diese "tribal areas", in denen die alten Götter verehrt und traditionelle Sozial- und Herrschaftsstrukturen frühmittelalterlicher Kriegergesellschaften lange aufrechterhalten wurden, stammen ausschließlich von ihren christlichen Nachbarn und sind daher stets tendenziös.
Umso wichtiger sind die archäologischen Funde zum Verständnis dieser archaischen Stammeswelt, die inmitten christlicher Reiche - Polen, Dänemark, das Heilige Römische Reich - zunehmend anachronistisch erschien und ihren vielen Gegnern schließlich auch unterlag. Gerade in jüngerer Zeit haben sich in Nordbrandenburg, Ostmecklenburg und Vorpommern wichtige neue Erkenntnisse zu diesem spannenden Kapitel nordwestslawisch-nordostdeutscher Geschichte ergeben. Der reich bebilderte Vortrag gibt einen Überblick zur Geschichte und Archäologie der Lutizen auf Grundlage neuer Bodenfunde.
Es referiert der Archäologe Prof. Dr. Felix Biermann.
Foto: BLDAM/K. Sommer
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Tel. 03381- 410 41 12Mail info@landesmuseum-brandenburg.de
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Veranstalter
14776 Brandenburg an der Havel
Veranstaltungsort