Abendvortrag Archäologie Aktuell
Der Reit- und Exerzierstall in Potsdam, auch Langer Stall genannt, stand bauhistorisch stets im Schatten des Militärwaisenhauses und vor allem der Garnisonskirche, erst recht nach den Zerstörungen und dem Abriss nach dem Zweiten Weltkrieg. Lediglich das Eingangsportal aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts blieb erhalten, wurde jedoch in der DDR-Zeit durch große, benachbarte Neubauten im Stadtbild marginalisiert. Bei jüngsten Neubaumaßnahmen in der Potsdamer Innenstadt konnten überraschend und in beachtlicher Größe die Überreste des Langen Stalls archäologisch ergraben werden.
Zutage traten Kalksteinmauern, massive Holzbalken und -pfähle der Gebäudekonstruktion sowie einzelne Befunde der Innenausstattung. Erkennbar wurden mehrere Bauphasen, die durch dendrochronologische Daten präzisiert werden. Deutlich wird, dass der Lange Stall, für den stets eine Errichtungszeit im Jahr 1734 postuliert wurde, einen ebenbürtigen Vorgängerbau besaß.
Die archäologischen Untersuchungen ließen aber auch erkennen, warum ein Neubau erforderlich wurde. Die anthropogen beeinflussten Gründe dazu beeinträchtigten nicht nur den Langen Stall, sondern weitere Gebäude in unmittelbarer Umgebung und sollten auch ein Jahrhundert später noch bautechnisch relevant sein.
Es referiert der Archäologe Dr. Gerson Jeute.
Der Eintritt ist frei.
Foto: BLDAM/Gerson Jeute
Kontakt
Tel. 03381- 410 41 12Mail info@landesmuseum-brandenburg.de
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Veranstalter
14776 Brandenburg an der Havel
Veranstaltungsort