St. Gotthardtkirche
gotische Hallenkirche aus Backstein
Die Pfarrkirche St. Gotthardt ist eines der herausragenden Gebäude der Altstadt. 1140 ließ Pribislaw für den Mönchsorden der Prämonstratenser in der Siedlung Parduin, der späteren Altstadt, eine Feldsteinkirche errichten.
Die Feldsteinkirche wurde bis auf den unteren Teil des Westgiebels Anfang des 15. Jahrhunderts abgerissen und durch die jetzige spätgotische dreischiffige Hallenkirche ersetzt. Der Riegelturm im Westen und die Nordostecke des Querhauses sind bis heute erhalten. Die Westfassade zitiert den Hildesheimer Dom, dessen Westriegel durch den Hildesheimer Bischof Godehard errichtet worden war.
Baumeister Henrik Reinstorp vollendete den heutigen, spätgotischen Hallen-Umgangschor mit Anbauten in den Jahren 1456/57. Das Langhaus der Stufenhalle war 1473, der Südwestanbau 1475 unter Dach. 1623 stiftete die Tuchmachergilde die aus Sandstein gefertigte Kanzel. Sie gilt als die schönste Kanzel aller Brandenburger Kirchen. Der Turm der Kirche wurde 1767 in der barocken Form mit Aufsatz und Haube neu gestaltet.
Mit ihrem gewaltigen Rundbogenfenster und ihrer vielfältigen Innenausstattung gehört die St. Gotthardtkirche zu den eindrucksvollsten Sakralbauten der Mark Brandenburg. Die Fassade lässt drei Zeitalter erkennen. Das Westportal nimmt sich noch romanisch aus, während das Kirchschiff zur Gotik und der Turm zum Barock gerechnet wird.
Die gotische Hallenkirche aus Backstein hat eine reiche Ausstattung: Bronzetaufe, Triumphkreuzgruppe, Einhornteppich, Tuchmacherkanzel, Epitaphien (seit 1549), figürliche Buntglasfenster, Emporen und Orgel (von 1736-37).
Eine eingreifende Restaurierung erfolgte 1904-1906. Nach einem Orgelbrand 1972 wurde der Innenraum nach Renaissancebefund farbig gefasst. Der Außenbau wurde 1990/93 restauriert.
Führungen und Turmbesteigungen nach vorheriger Anmeldung.
Taufkapelle
Die Tauffünte ist das älteste Kunstwerk und wurde bereits in der Mitte des 13. Jahrhundert aus Bronze gegossen. Sie stand bereits in der romanischen Vorgängerkirche. Die Kuppa, der obere Teil der Fünte, hat die Form eines Kelches und steht auf einem runden Fuß. Vier gegossene männliche Figuren stützen sie zusätzlich. Den Kelch umlaufen zwei Schriftbänder in lateinischer Sprache. Dazwischen befindet sich ein Fries mit kunstvollem Blattwerk. Den oberen Rand zieren vier Löwenköpfe, sie sind Schmuck und vermutlich Dämonenabwehr zugleich.
Altar
Die Altartafeln wurden 1559 im Renaissance-Stil vom Leipziger Meister Wilhelm Gulden gemalt. Die rahmenden Holzarbeiten schnitzte der Brandenburger Meister Lurch. Mit den einzelnen Bildern wird das Programm der Reformation dargestellt. Es ist im gewissen Sinne eine reformatorische Bilderpredigt in deren Mittelpunkt das Abendmahl Christi mit Brotkorb und gemäß reformatorischer Praxis mit Kelch dargestellt wurde. Der linke Flügel widmet sich der Taufe Christi, wohingegen die rechte Seite den predigenden Jesus zeigt.
Tuchmacherkanzel
Die Kanzel wurde 1623/1624 von Georg Zimmermann (geb. in Quenstedt bei Halberstadt; gest. in Brandenburg) geschaffen. Ihr zentraler Standtort hebt die besonders wichtige Rolle der Predigt im Gottesdienst der evangelischen Kirche hervor. 1624 gestiftet von der Tuchmachergilde, birgt sie als besonderen Schmuck einen Amnethyst, welcher auf einer sehr farbenfrohen Tafel die Namen von rund 100 Tuchmachern mit ihren Firmenzeichen zeigt.
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St. Gotthardt und Christuskirchgemeinde
Gotthardtkirchplatz 8
14770
Brandenburg an der Havel
Tel. 03381/522062
buero@gotthardtkirche.de
https://www.gotthardtkirche.de/speicher/offene-kirchen
Öffnungszeiten
Januar-Februar täglich 12.00-15.00 Uhr
März-April täglich 11.30-15.30 Uhr
Mai-September täglich 11.00-16.00 Uhr
Oktober-Dezember täglich 11.30-15.30 Uhr