Jobst Günther - Von der Göttin zum Smart Girl
Mit dem Zyklus „Zeitspuren-Zeitschichten“ nimmt Günther vergangene Epochen der Menschheitsgeschichte mit ihren zeitlichen Schichten und Verwerfungen ins Bild. Dabei stellt sich die Frage nach der Kontinuität von Zeit und Raum und der Prägung unserer Existenz durch Zeitschichten der Vergangenheit.
Jobst Günther versucht die Bedeutung der selbsterlebten Geschichtsepochen von vergegenwärtigten Vergangenheiten und Zukünften zu entschlüsseln und der Gegenwart vergangene Potenziale abzulauschen. So entstehen Überlagerungen aus unterschiedlichen kulturellen Epochen und historischen Zeitbezügen in seinen Bilderwelten.
Die Auseinandersetzung mit den abendländischen kulturellen und geistigen Werten und deren Zerfallserscheinungen werden in seinem „Nietzsche Zyklus“, in „Babylon Berlin“ und den Werken zur nationalsozialistischen Vergangenheit in Bildcollagen bearbeitet. Der Zyklus „Apokalypse“ mit einer Bearbeitung von Motiven aus den Holzschnitten Apokalypse von Albrecht Dürer thematisiert die seit Jahrhunderten bestehende Vision einer kommenden Endzeit der Welt und der Vision einer neuen anderen Welt. Auch wenn das Unvorstellbare sich nicht wirklich darstellen lässt, versucht er diese Nicht-Darstellbarkeit erlebbar zu machen.
In einer neuen Serie „Smart Girls und Smart Girl on Tour“ entwickelt Jobst Günther mit digitaler Fotografie und analoger zeichnerischer Bearbeitung neue Ausdrucksformen. Damit schafft er komplexe malerische Bilderwelten von einer gegenwärtigen, zunehmend fragmentierten virtuellen Welt. Fremdbestimmung und Steuerung des Individuums durch künstliche Intelligenz und die Frage nach der eigenen Wirksamkeit werden dabei thematisiert.
Text: Kurator Bodo Rau
Foto: Jobst Günther / Bodo Rau
Kontakt
Tel. 0176 346 44 560Mail post@freunde-kunsthalle-brennabor.com
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Veranstalter
14776 Brandenburg an der Havel