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Seeadler (Haliaeetus albicilla)

Heute ist die größte europäische Adlerart, der Seeadler wieder über den Brandenburger Gewässern zu bewundern. Im Flug wirken die Flügel brettartig und die Tiere erreichen immerhin eine Spannweite von bis zu 2,40m, der Kopf mit seinem kräftigen Schnabel ist weit vorgestreckt. Weibliche Tiere sind wesentlich größer und schwerer (5-7 kg) als männliche Adler (4-5 kg), beide Geschlechter zeichnen sich durch bräunliches Gefieder aus, nur der relativ kurze, kegelförmige Schwanz ist weiß und Kopf und Halsgefieder sind deutlich heller als der Körper. Im Havelland brüten Seeadler auf hohen Bäumen. Sie bauen gemeinsam Horste in den Kronen von Buchen und Kiefern mit einem Durchmesser von anfangs 1,2 bis 1,5 m und eine Höhe von 50 bis 80 cm.

Über viele Jahre genutzte Nester können einen Durchmesser von bis zu 2 m erreichen und bis zu 3 m hoch werden und dabei ein Gewicht von 600 kg erreichen.

Die Vögel werden frühestens nach fünf Jahren geschlechtsreif und beginnen in den Wintermonaten mit ihren ausgedehnten Balzflügen. Die Paare bleiben ein Leben lang zusammen und brüten ab Mitte Februar bis Ende März. In die mit Moos und Laub, aber auch Lupen und Tierhaaren ausgekleideten Nester, legt das Weibchen im Abstand von 2 – 5 Tagen ein bis 3 weiße Eier, die vom ersten Tag an bebrühtet werden. Nach 35 bis 42 Tagen schlüpfen die die Jungen, deren Dunenkleid dünn, lang und rahmfarben ist. Nach dem das Weibchen in den ersten beiden Lebenswochen die Jungtiere intensiv hudert , jagt das Männchen, anschließend beide Elterntiere. Im Alter von 56 Tagen verlassen die lebhaften Jungen den Horst, die sogenannten Ästlinge können im Alter von 70 Tagen fliegen und lernen sich selbst zu versorgen, werden von den Alttieren jedoch noch weitere 35 bis 40 Tage versorgt.

Die großen Greifvögel erbeuten zumeist  Fische, Wassergeflügel aber auch Aas. Besonders im Winterhalbjahr setzt sich die Nahrung hauptsächlich aus Vögeln und Säugetieren zusammen. Täglich benötigen die Adler 500 bis 700 g Nahrung, können aber bis zu 2 kg verspeisen.

Die Seeadler verweilen häufig auf wenig gestörten Sitzwarten und beobachten stundenlang ihre Umgebung. Mit ihren kräftigen Krallen sammeln sie tote oder an der Wasseroberfläche schwimmende Fische ab. Sie jagen aber auch anderen Greifvögeln, wie Fischadlern die Beute ab.

Der Seeadler gehört in Deutschland zu den stark gefährdeten Arten, insbesondere in den westlichen Bundesländern fehlt er zum Teil ganz.

Quelle Collin Harrison:„Jungvögel, Eier, Nester aller Vögel Europas, Nordafrika und des Mittleren Ostens“ Verlag Paul Parey, 1975

Achim Kostrzewa, Gero Speer: „Greifvögel Deutschlands“ AULA-Verlag 2001

Rob Hume: „Vögel in Europa“ DK-Verlag 2007

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