Europäischer Biber (Casto fiber)
Wegen seines dichten Fells gejagt, immerhin finden bis zu 23000 Haare auf einem Quadratzentimeter Platz, während der Fastenzeit als "Fisch" verspeist und vor allem der vom Menschen verursachten Einschränkung seines Lebensraums, war der Europäische Biber (Castor fiber) fast ausgestorben. Heute können die größten Nagetiere Europas an der Havel ihrer Baukunst nachgehen, Wohnburgen und Dämme anlegen und durch das Anstauen von Fließgewässern Lebensräume für andere Tierarten schaffen. Obwohl die geschickten Schwimmer rein pflanzliche Nahrung, immerhin 200 verschieden Arten zu sich nehmen, können sie zwischen 17 und 35 kg schwer werden. Sie verfügen über kräftige Nagezähne und der Biberschwanz, auch Kelle genannt, dient als Ruder, Antriebsmotor, Fettdepot und durch Aufklatschen auf das Wasser als Warnsignal.
Das nachtaktive Tier lebt im Familienverband und bleibt seinem Partner ein Leben lang treu. Jedes Jahr im Mai erblicken die Jungen das Licht der Burg und werden etwa zwei Monate lang gesäugt und bleiben zwei Jahre in der Gemeinschaft. Obwohl sie bereits schwimmen können, müssen die Tiere das Tauchen erlernen, immerhin können sie als erwachsene Tiere bis zu 20 Minuten abtauchen. Dabei verschließen sie ihre Ohren und Nase, die Augen werden mittels einer durchsichtigen Nickhaut geschützt. Mit den Schwimmhäuten zwischen den Zehen der Hinterfüße und der walzenförmige Körper sind die Tiere an das Leben im Wasser sehr gut angepasst. An Land bewegen sich Biber eher langsam. Mit ihren Vorderfüßen können sie geschickt und kräftig zupacken. Ihre Nagezähne, die durch eine orangefarbene Schicht, dem Zahnschmelz geschützt sind, zernagen einen dünnen Baum in einer Nacht, die Nagespuren findet man an Bäumen im Uferbereich. Für den Winter legen sie sich einen Futtervorrat in der Nähe der Burg auf der Wasseroberfläche an, denn sie halten Winterruhe.