Autorenlesung: Gutes Tier – böser Mensch?

Jürgen Körner erzählt die Geschichte der Mensch-Tier-Beziehung von der Zeit des europäischen Mittelalters bis zur Gegenwart aus einer psychologisch-psychoanalytischen Perspektive.

Die Tierliebe, wie wir sie heute kennen, ist eine erst im 19. Jahrhundert aufgetretene Zeiterscheinung. Erst als die Menschen im Ausgang des Mittelalters langsam damit begannen, sich in andere hineinzuversetzen, erlebten sie zunehmend auch eine Getrenntheit von den Tieren, die sie dadurch zu überwinden suchten, dass sie sie vermenschlichten und zugleich idealisierten: Tiere sind gut, Menschen sind böse.

Tiere sind weder gut noch böse, sie sind anders. Sie leben in einer eigenen Welt, zu der wir nicht wirklich Zugang haben. Tierliebe heute sollte die faszinierende Andersartigkeit, Fremdheit und die Vielfalt ihrer Erscheinungen bewundern. Das wäre eine nicht-egoistische Tierliebe.

Prof. Dr. Jürgen Körner war Professor an der FU Berlin und Gründungspräsident der International Psychoanalytic University Berlin.

Er spricht über seine Forschungen, liest aus seinem Buch „Gutes Tier – böser Mensch? Psychologie der Mensch-Tier-Beziehung“ und lädt zum Gespräch ein.

Es gibt Kaffee und Kuchen.